Mein erstes Tattoo
Ich hatte lange Probleme damit, mit Leichtigkeit durchs Leben zu gehen. Ich hab mir immer vorgenommen, leicht zu denken, alles leicht zu fühlen.
Dennoch war ich eher Team reinsteigern.
Wie ihr alle wisst, schreibe ich gern. (Sürpriiiiiiis!)
Mein erstes Tattoomotiv war also schnell gefunden! Etwas, das mich daran erinnert, locker zu sein & gleichzeitig meine größte Leidenschaft ausdrückt.
FALSCH!
Wie ich das Motiv fand
Denkt ihr wirklich, dass es so einfach war, ein Motiv für das erste Tattoo zu finden? Natürlich nicht! Dass es eine Feder werden würde, wusste ich bis zwei Stunden vorher nicht. Am Vortag wollte ich noch 8 Herzen.
Wisst ihr wieso?
Weil ich mir dachte, Federn haben schon so viele Leute auf ihrer Haut. Herzen natürlich nicht.
Jetzt fragt ihr euch bestimmt, warum ich mich DOCH für die Feder entschieden habe. Naja, weil jeder irgendwas bestimmt schon mal tätowiert hat. Auf irgendeinem Körper steht mit Sicherheit auch „Sara“. Auf einem anderen mein Geburtsdatum. Schließlich gibt es 365 Tage und 8 Milliarden Menschen. Ihr könnt es euch ausrechnen, wie oft jemand an meinem Geburtstag auch seinen Geburtstag feiert.
Gut, also mit der „Ich will etwas, das niemand hat„-Sache war ich schnell durch.
Wie es überhaupt dazu kam
Der Abend davor
Stellt euch vor, ihr seid in Italien. Mitten im Sommer. Es ist 23 Uhr, ihr radelt mit dem Bike an der Riviera entlang. Es hat noch immer knappe 30 Grad, euer kurzes Röckchen weht im rauen Meereswind.
Eure Schwester radelt neben euch, ihr freut euch auf die erfrischenden Caipirinas in der Strandbar, zu der ihr gerade radelt.
Plötzlich ist da ein Tattooladen und ihr bleibt stehen.
„Hey, sollen wir uns pecken lassen?“
„Es ist fast Mitternacht, Sara.“
„Wir können ja mal fragen. Für morgen oder so.“
Fünf Minuten später hatte ich einen Tattootermin. Und keine Ahnung, worauf ich mich da eingelassen hatte.
Ansteigende Nervosität
Als mir bewusst wurde, dass ich mich tätowieren lassen würde, kroch Nervosität in mir hoch. Ich vergaß in meinem Leichtsinn, dass ich eigentlich Angst vor Nadeln hatte.
Sehr gut, Sara. Hundert Punkte für „zuerst denken, dann handeln“. #not
Da ich schon angezahlt hatte, dachte ich mir: „Gut, ich werd’s überleben.“ Und wir gossen uns Caipirinas in die Kehlen und hatten Spaß.
THE DAY…
Dank meiner Nervosität bekam ich beim Frühstück rein gar nichts runter. Ich hatte Angst, dass es hochkommen würde beim Tätowieren 😀
Allerdings trank ich um die 5 Cappuccini.
Um 13 Uhr – bei praller Hitze – ohne etwas im Magen – mit viel zu viel Koffein im Blut – ging ich zum Tätowierer.
Ihr seht, worauf das hinausläuft, oder?
Ich setzte mich, alles war cool, dann nahm er meinen Arm und fing einfach an! Ohne Vorwarnung. Ich wollte stark sein und grinste meine Schwester wie ein Breitmaulfrosch an, um nicht zu schreien. Bin trotzdem umgekippt.
Als ich zu mir kam, sagte er, er dachte, dass ich schon mal tätowiert worden wäre. Weil ich so selbstbewusst reingekommen bin.
Tut das weh? Die Wahrheit über den Schmerz beim Tätowieren
Tja, das hatte mein Tätowierer, der aber übrigens mega nett war und voll lieb, falsch gedeutet.
Denn wer auch immer mal meinte, tätowieren tut nicht weh, lügt einfach nur. Natürlich tut das weh! Da sticht dir jemand mit einer Nadel unter die Haut!
Wenn wir Menschen schon schreien, wenn wir mit dem kleinen Zeh an der Kommode hängenbleiben, wie schmerzt dann wohl eine Nadel unter der Haut?
Aber es gibt eine gute Nachricht: Irgendwann spürt ihr es nicht mehr, weil es so weh tut, dass euch der Schmerz betäubt. Ich glaube, das Hirn gibt irgendwann einfach auf und sagt zum Körper:
„Alter, ich schick dir die ganze Zeit Schmerzsignale, schnallst du nicht, dass du damit aufhören sollst? Ich mach jetzt Feierabend, bringt eh nichts hier.“
Hirn zum Körper
Das Ergebnis
So sah das Ganze dann frisch gestochen aus und ich war happy. Allerdings hatte ich bei meiner Tattoo Idee nicht an die Sonne in Italien gedacht. Doch auch dafür fand sich eine schnelle Lösung, die mein Tattoo vor der Sonneneinstrahlung UND vor dem Sand schützen sollte. Ins Wasser konnte ich nicht mehr, aber Pool und Dusche taten es auch, also war das halb so tragisch.
PS: Ich habe alle meine Tattoos im Sommer stechen lassen. Sehr unüblich, aber im Winter interessiert mich das nicht. Hab nur im Sommer Lust auf Tattoos. Bin halt einfach ein Sommerkind.
Das war die Story von meinem ERSTEN TATTOO!
Habt ihr auch Tattoos?
Wenn ja, wieviele? (Zufällig eine Feder? :-D)
xx Sara